Endlich wieder ein Bachelor – der Mittwoch macht wieder Sinn!
Einen, sagt er von sich selbst, Inhaber einer Werbeagentur schickt RTL zum diesjährigen Schnecken-Checken nach Miami. Basti baue beruflich Internetseiten, erklärt er stolz, und Online-Marketing habe er sich auch selbst beigebracht! Ich kann mich vor lauter Bewunderung gar nicht auf die „Ladys“ konzentrieren. Dabei werfen die sich von der ersten Minute an mächtig ins Zeug, um sich mega-clever und sympathisch zu präsentieren. Oder gibt´s jemanden, der es nicht total attraktiv findet, wenn Frauen aus einem Flughafen staksen und vor Begeisterung fast in die Buxe pinkeln, weil da ein Bus auf sie wartet? „Wow, krass“, geht das Gekreische los. Bachelor, das bedeutet immer auch Ohrenschmerzen…
Bastis Zwei-Mann-Klitsche heißt übrigens „Cobra & Elephant“. Und spätestens als RTL eine Teilnehmerin als Golf-Spielerin outet, halte ich den Namen für Kalkül; vorgeschlagen von einem perfiden Gag-Schreiber des Kölner Spaß-Senders, der spätestens in der dritten Folge der Stimme aus dem Off einflüstern wird, bei jener Cara dürfe Basti ruhig ein Hole-in-one wagen. Ob Cobra oder Elephant eingelocht hat, bleibt des Pärchens süßes Geheimnis, könnte Offi raunen. Aber das muss an dieser Stelle natürlich reine Spekulation bleiben.
Bleiben wir bei den Tatsachen, bei dieser Folge also. Da gockeln 22 sexuell offensichtlich völlig ausgehungerte Hühner in möglichst wenig Stoff über den Bildschirm – aber bis zum Ende der ersten Werbepause quält mich nur eine Frage: Wie zur Hölle bekommt man so abartig blitzeweiße Zähne? Gurgelt Basti mit Meister Proper? Das würde zumindest den bei RTLs räudigen Rattenfängern fast schon traditionellen Zungenschlag erklären.
Bald tauchen weitere Fragen auf. Die zum Beispiel: Wie erträgt ein Mann von 30 Jahren 22 mal hintereinander den gleichen, inhaltslosen Dialog, ohne Amok zu laufen? Zumal jedes dieser Gespräche von einem schrillen „Oh mein Gott“ eingekreischt wird? Auf ihre Ausraster hin manövrieren sich die östrogenüberfluteten Walküren aus dem Wagen, winden sich – mal mehr, meist weniger geschickt – auf den roten Teppich und stolpern auf mörderisch hohen High Heels auf Blenda-Man zu – nur um Folgendes zu erörtern:
Wie geht´s dir?
Mir geht´s gut. Und dir?
Himmelherrgott – zweiundzwanzig mal dieser Nonsense. Konnte ja vorher keine ahnen, vor laufender Kamera mit dem Bachelor zwei, drei Sätze wechseln zu sollen. Doch was macht Basti? Der lächelt! Vermutlich schreibt ihm sein Bleichmittel-Sponsor vor, wie lange er dieses glitzernde Gebiss ins Bild grinsen soll. Hilft nichts: Ich brauche meine Sonnenbrille! Ohne Augenschutz kann man dem doch nicht ins Maul schauen!
Mit angenehm gedimmtem Blick kann ich mich gleich besser konzentrieren. Dafür glaube ich nun, meinen Ohren nicht zu trauen. Er habe während der besagten Begrüßungszeremonie schon einige interessante Charaktere kennengelernt, salbadert Basti. Ja, klar, war an Spannung nicht zu überbieten:
„Wie geht´s dir?“
Mir geht´s gut. Und dir?“
Ich muss kotzen! Immerhin, einen gewissen Bildungsauftrag erfüllt der Bachelor so nebenbei durchaus. Wir lernen: Ein BWL-Studium scheint auf das weibliche Gehirn eine ähnlich zerstörerische Wirkung auszuüben, wie Bastis Zahnpasta auf Plaque. Die eine hat Angst, die unfassbare Hürde des Aussteigens aus der Limousine nicht zu meistern (“Was is, wenn isch umfall?); einer anderen fällt der eigene Name minutenlang nicht ein; die nächste erstickt fast an Schnappatmung, weil der Basti ein gar so adretter Bursche ist – und zwei lassen einfach ihre Blasen sprechen:
Oh mein Gott, ich glaub ich muss Pipi.
Ich waaaar grad nooohooch.
Angstpipi muss drinnen bleiben!
Mädels, vielleicht doch lieber Jura?! Oder es gleich Fabienne nachmachen: Die ist das obligatorische Nacktmodel der Staffel. Puh, da wird der Basti aus dem Golfspielen gar nicht mehr herauskommen… Wer am Ende alles mit Röslein bedacht wurde? Sorry, bekam ich nicht mehr mit, nachdem ich dem diesjährigen Blender auf die Spur kam: Oral B-Missbrauch lautet sein Geheimnis! Da gehe ich jede Wette ein. Die Blonde in dem Spot blitzt auch so aus dem Mund. Ich bin dann mal schrubben…